Mediale Inszenierung von Essstörungen

Essstörungen in den Medien

Zu allen Zeiten waren und sind Darstellungen des menschlichen Körpers in der Öffentlichkeit ein Spiegel der Schönheits-, Gesundheits- und Normvorstellungen der Menschen. Aus solchen Darstellungen wissen wir z.B., dass es die Magersucht schon vor vielen Hunderten, wenn nicht Tausenden von Jahren gegeben hat. Ebenso gab es Zeiten, in denen Frauen nur als Modell z.B. für ein Gemälde in Frage kamen, wenn sie eine gewisse Körperfülle mitbrachten.

In unserer Zeit werden die Attribute "schlank" und "schön" fast schon synonym verwendet. Fast alle in der Werbung gezeigten Menschen sind schlank bis überschlank und die Hollywood- Schönheitsikonen wetteifern nicht selten um die dünnste Figur.

Solche Bilder beeinflussen uns alle. Niemand kann sich dagegen wehren. Unsere eigenen Lebensvorstellungen werden dadurch beeinflusst. Unser Ernährungsverhalten, unser Kleidungsstil, unsere Wünsche, die Erziehung unserer Kinder. Insbesondere Mädchen und junge Frauen sind sehr anfällig dafür, solchen "Vorbildern" zu folgen - manchmal bis in die Essstörung hinein.
Es wird zwar niemand von Werbung alleine essgestört, aber man muss sich nur einmal klarmachen, dass es in Deutschland zur Zeit wahrscheinlich kaum ein Mädchen zwischen 11 und 15 Jahren gibt, das sich dem Einfluss von Heidi Klums "Germanys next Topmodel" ohne weiteres entziehen kann. Ähnlich wie Diäten können die Bilderwelten in unserer Umwelt ein Einstieg in jahrelange schwere Krankheit sein.

Dies ist aber nur ihre - billigend in Kauf genommene - Nebenwirkung. Vor allem sind es Trigger, die im Interesse von Modemachern, von Produzenten von Körperpflege- und Diätmitteln, von Schönheitschirurgen und vielen anderen eingesetzt werden, damit die Menschen mehr von ihren Produkten kaufen. Die weltbekannte Therapeutin und Autorin Susie Orbach, die sich mit dieser Beeinflussung seit mehr als 30 Jahren auseinandersetzt, spricht von einer 500 Milliarden- Dollar- Branche weltweit. Auf ihrer Seite www.any-body.org werden ihre Anstrengungen und Kampagnen  dokumentiert und viele nützliche Informationen und Anregungen gegeben.

Besonders lesenswert sind Ms. Orbachs Empfehlungen für die Mütter von Mädchen:

For-the-mums!