Podcast

Wir waren als Inter­view­gast bei dem Podcast Soul Food Journey. Hör doch gerne mal rein um einen kleinen Einblick in unsere Arbeit zu bekommen.  

Infos zu den Störungs­bil­dern

Hier ein paar Infor­ma­tionen zu typi­schen Störungs­bil­dern

  • Das Kenn­zei­chen einer Anorexia nervosa (’nervöse’, also psychisch bedingte Appe­tit­lo­sig­keit, Mager­sucht) ist Unter­ge­wicht. Der Gewichts­ver­lust wird durch eine einge­schränkte Ener­gie­auf­nahme (Fasten, selek­tives Essen) herbei­ge­führt.
  • Oft in Kombi­na­tion mit exzes­siver körper­li­cher Akti­vität oder sons­tigen Maßnahmen, die einer Gewichts­zu­nahme entge­gen­wirken, wie Erbre­chen oder Miss­brauch von Abführ- oder Entwäs­se­rungs­mit­teln.
  • Mager­sucht gilt als eine der gefähr­lichsten psych­ia­tri­schen Erkran­kungen des Kindes- und Jugend­al­ters. Das Risiko, früh­zeitig zu sterben, ist gegen­über gesunden Alters­ge­nos­sinnen 10-fach erhöht.
  • Trotz eines erheb­li­chen Unter­ge­wichts fühlen sich die Betrof­fenen in der Regel zu dick (Körperschema- oder Körper­bild­stö­rung).
  • Bei den Betrof­fenen bleibt die große Angst, zuzu­nehmen und zu dick zu werden. Viele machen ihren Selbst­wert in hohem Maße von Essen, Figur und Gewicht abhängig. Zunehmen wird häufig als persön­li­ches Versagen erlebt. 
  • Die Bulimie (von grie­chisch bous = Ochse und limos = Hunger; Ess-Brech-Sucht), besteht aus der Kern­sym­pto­matik von Heiß­hun­ger­an­fällen und anschlie­ßenden gegen­re­gu­lie­renden Maßnahmen. Viele Betrof­fene erbre­chen oder nehmen Medi­ka­mente, andere versu­chen, sich die über­schüs­sigen Kalorien durch ein hohes Sport­pensum abzu­trai­nieren. 
  • Während der Essan­fälle nehmen die Betrof­fenen in kurzer Zeit große Mengen von Nahrungs­mit­teln zu sich und haben das Gefühl, die Kontrolle über das Essver­halten zu verlieren. Bevor­zugt werden beim Essan­fall Lebens­mittel, die sich die Betrof­fenen sonst verbieten. Auch bei der Bulimie nehmen Figur und Gewicht einen über­mä­ßigen Einfluss auf die Selbst­be­wer­tung, der eigene Körper wird oft sehr negativ beur­teilt. Das Gewicht bewegt sich in der Regel im Normal- oder (leichten) Über­ge­wichts­be­reich, und so kann die Erkran­kung oft jahre­lang geheim gehalten werden. Die Betrof­fenen schämen sich, haben starke Schuld­ge­fühle und ziehen sich mehr und mehr zurück.
  • Die Binge-Eating-Störung (BES; binge-eating = englisch: Essge­lage; Ess-Sucht) ist eben­falls durch Essan­fälle gekenn­zeichnet – jedoch fehlen gegen­re­gu­lie­rende Maßnahmen. In der Folge nehmen die Betrof­fenen oftmals deutlich an Gewicht zu, viele sind über­ge­wichtig oder adipös.
  • Allge­mein erfahren über­ge­wich­tige Menschen von ihrem Umfeld (Familie, Schule, Ausbi­dung) oft starke Beschä­mung und fühlen sich oft schuldig.
  • Die „atypi­schen Essstö­rungen“ sind eine Art diagnos­ti­sche Rest­ka­te­gorie, der all dieje­nigen Essstö­rungen klini­schen Ausmaßes zuge­ordnet werden, die nicht die oben beschrie­benen Krite­rien der Anorexie, Bulimie oder Binge-Eating-Störung erfüllen. Darunter fallen beispiels­weise eine Anorexie, in der das Körper­ge­wicht trotz starker Gewichts­ab­nahme noch im Normal­ge­wichts­be­reich liegt (atypi­sche Anorexie) oder der Einsatz von gewichts­re­gu­lie­renden Maßnahmen bei Fehlen von objek­tiven Essan­fällen (Purging-Störung).